dancing the apocalypse

Performance

Das Ende ist Nah.

“Ich sage man muss Seher sein, muss sich sehend machen. Sehend macht sich der Dichter durch eine lange, unermessliche und planmäßige Ausschweifung aller Sinne, aller Formen der Liebe, der Qual, des Wahnsinns; er sucht eigens, er erschöpft an sich alle Gifte, um nur ihre Quintessenz zu bewahren. unsägliche Tortur, für die er allen Glauben braucht, alle übermenschliche Kraft, bei der er unter allen der große Kranke wird, der große Verbrecher, der große Verdammte, - und der höchst Wissende! - denn er kommt an im Unbekannten!” (Arthur Rimbaud, Seher Brief an Raul Demeny, 1871)

Auf dem Bild ist ein beleuchtetes, pyramidenförmiges Objekt zu sehen, das von Dunkelheit umgeben ist und auf einem unebenen Untergrund steht. Bei genauem hinschauen wird deutlich das es eine Plane ist die die Pyramide bildet, auf die ein Bild projiziert wird. Es erzeugt eine Aura von Geheimnis und Intrige, da es isoliert und hervorgehoben wirkt. Das Bild ist abstrakt, hat Rot und Blautöne und erinnert an Bilder von Weltuntergängen.

Die Normalität ist zurück. Die Bundestagswahl ist entschieden, Uni und Schule haben wieder angefangen und der Rasen ist gemäht. Die Probleme beschränken sich auf die Wahl der Wassermarke und der Entscheidung was zum Abendmahl gegessen wird. Wäre da nicht die Rote Kuh auf der Grünen Weide. Würde sich da nicht der Himmel verdunkeln, wären da nicht die Anderen. Dancing the Apokalypse untersucht die Lyrik der Verschwörung und lässt sie auf den Körper wirken. Dancing the Apokalypse macht sehend.
Die Performance dancing the apocalypse ist im Rahmen einer Gastarbeiten Residenz am zeitraumexit in Mannheim entstanden.

Termine

Schauspiel Stuttgart, Nord Labor

Premiere: 29.10.2017, 20 Uhr

Besetzung

Künstlerische Leitung & Performance: Mona Louisa-Melinka Hempel, Jasmin Schädler, Calendal